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28.05.2021

Wohnhaus vom Marosen-Lehen für Sie geöffnet!

Das Wohnhaus des Ensembles "Berchtesgadener Zwiehof" kann nun besichtigt werden.

Vortragsreihe "Obersalzbergstraße 66 - Aspekte zur Erinnerungskultur"

Die Fertigstellung des Marosen-Lehens wird von einem Begleitprogramm umrahmt. Geplant ist u.a. eine Vortragsreihe mit Beiträgen renommierter Kulturwissenschaftlerinnen und Historiker zur Erinnerungskultur. Den Anfang wird Albert Feiber von der Dokumentation Obersalzberg machen, aber etwa auch Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ Gedenkstätte Flossenbürg, und Ulrich Chaussy, Autor und Journalist, werden zu hören sein. Abhängig von den Vorgaben in Bezug auf die Corona-Pandemie sollen die Vorträge möglichst  live mit Publikum stattfinden. In jedem Fall werden sie darüber hinaus digital auf dem Youtube-Kanal der Glentleiten abrufbar sein. Auch ein digitaler 360°-Rundgang befindet sich in Umsetzung.

Vortragende:

  • Albert Feiber, Dokumentation Obersalzberg: Der Obersalzberg, das Marosen-Lehen und Berchtesgaden. Facetten einer Beziehung
  • Dr. Walter Irlinger, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: „Bauliche Relikte – materielles Erinnern am Obersalzberg“
  • Dr. Elisabeth Tworek, Kulturabteilung Bezirk Oberbayern: „Tourismus am Vorabend des Nationalsozialismus im Voralpenland“
  • Dr. Susanne Rolinek, Provenienzforschung am Salzburg Museum: "Salzburg und seine 'braune Topographie'“
  • Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, und Ulrich Chaussy, investigativer Journalist und unter anderem Autor des bekannten Buches „Nachbar Hitler“: Gesprächsrunde über Erinnerungskultur heute, ausgehend vom Beispiel Obersalzberg.
  • Bernhard Achhorner, Zentrum für Volksmusik, Literatur und Popularmusik des Bezirks Oberbayern

Das Gebäude innerhalb des Ensembles „Berchtesgadener Zwiehof“

Das Wohnhaus vom Marosen-Lehen (ehemals „Obersalzbergstraße 66“ in der Gemeinde Berchtesgaden) wurde im Jahr 1592 erbaut, ist also über 400 Jahre alt. Es gilt als eines der ältesten komplett erhaltenen Blockbauten Oberbayerns und gehört auch zu den ältesten im Museum zu sehenden Gebäuden. Größere Änderungen gab es im Laufe der Zeit nicht, lediglich die Küche und die daneben liegende Kammer wurden im 17. Jahrhundert neu in Stein errichtet. Somit lässt sich hervorragend der ursprüngliche Charakter des Hauses aus dem späten 16. Jahrhundert erfahren.

An der Glentleiten war es auf ideale Weise möglich, die natürlich vorhandene Hanglage des Museumsgeländes für den Wiederaufbau so zu nutzen, dass die Lage des Gebäudes der am ursprünglichen Standort ziemlich genau entspricht. Die Gärtner des Museums haben das milde Frühlingswetter genutzt, um den Umgriff des Hauses so originalgetreu wie möglich nachzubilden, angefangen vom Hausgarten am Rande der Buckelwiesen über die Obstbäume, Rosen und Buchsbüsche, Flieder und Clematisranken bis hin zum üppigen Fensterschmuck.

Bewohnt war das relativ kleine Haus noch bis in die 1980er Jahre. Anneliese Huber ist dort aufgewachsen und fühlte sich beim Besuch an der Glentleiten in ihre Kindheit und Jugend zurückversetzt. „Nur die Bergkulisse sah am Originalstandort anders aus“, sagte sie, und dass sie trotz der vordergründigen Beschaulichkeit des alten Häusls den heutigen Wohnkomfort nicht mehr missen möchte.