E2 Bundwerkstadel aus Starkern mit museumspädagogischer Zentrale
Hausname "Starkerer"

Landkreis: Altötting
Gemeinde: Tyrlaching
Erbauungsjahr: 1855
Gebäudeart: Stadel

Der Starkerer Stadel gehört seinem äußeren Erscheinungsbild nach zu den schönsten Stadeln Oberbayerns. Die Schauseiten (Südseite und Ostgiebel) sind mit üppigem Bundwerk, und phantasievollen Schnitzereien geschmückt. Reich gestaltet sind auch die vier großen Tore des Stadels. Da sich von der originalen Bemalung aussagekräftige Reste erhalten hatten, konnte die ursprüngliche Farbigkeit rekonstruiert werden. 

Bis in die 1950er Jahre war der Starkerer ein stattlicher Vierseithof, zu dem rund 65 Tagwerk Grundbesitz, das entspricht 22 Hektar, gehörten (Wald, Wiesen-und Ackerflächen). Der große, 1855 errichtete Stadel ist ein Zeugnis für die damalige Bedeutung des Getreideanbaus. Durch die riesigen, zweiflügeligen Tennentore fuhren die beladenen Erntewägen ein und wurden abgeladen.

Auf der Tenne wurde auch gedroschen, erst per Hand mit dem Dreschflegel, dann ab den 1920er Jahren maschinell. Im Stadel lagerten Getreide – das gedroschene Korn im eingebauten Kornkasten – und Stroh. Ab den 1960er Jahren erfolgte auf dem Hof die Umstellung auf reine Milchwirtschaft. Die jüngere Geschichte des gesamten Anwesens ist typisch für den Strukturwandel in der Landwirtschaft, der traditionelle Wirtschaftsgebäude, egal ob groß oder klein, überflüssig machte.

Das Haus und wir - gestern, heute, morgen

Bauen und Wohnen auf dem Land gehören zu den Kernthemen von Freilichtmuseen. Der Starkerer Stadel beherbergt seit 26. Mai 2022 eine museumspädagogische Zentrale, in der ein interaktiver Bereich große und kleine Besucherinnen und Besucher mit analogen und digitalen Mitmachstationen dazu einlädt, über die eigenen vier Wände nachzudenken. Der Starkerer Stadel bietet mit dieser Präsentation eine Art „Museumsauftakt“ und „Lesehilfe“ für den Museumsbesuch.