08./09.11.2014: Flachstage im FLM Glentleiten
Verflachst und zugewebt! |
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Großweil, 5. November 2014 – Schönes, qualitativ hochwertiges Leinen wird langsam zur Rarität – wer weiß im Übrigen noch, wie es hergestellt, aus welcher Pflanze es gewonnen wird? Das Freilichtmuseum Glentleiten beantwortet diese Fragen an seinem letzten Saisonwochenende (Sa+So, 8.+9.11.). Bei kostenlosen Sonderführungen an beiden Tagen um 11.00 und 14.00 Uhr können die Besucher Einblicke ins Rösten, Brechen und Hecheln einer der ältesten Kulturpflanzen Mitteleuropas gewinnen. Wer will, kann einige dieser oft mühevollen Arbeitsschritte selbst einmal ausprobieren. Und im Kleinanwesen aus Höfen (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen) ist der Webstuhl in Betrieb. |
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Im Frühjahr bestellten die Bauern das Flachsfeld. Wenn in den Sommermonaten das Feld in voller Blüte stand, leuchtete seine blaue Farbe weithin. Im September wurde der Flachs samt seiner Wurzel aus dem Boden gerissen und zur so genannten Tauröste ausgelegt, die mehrere Wochen andauerte. Bei diesem Vorgang entstehen Bakterien, mit deren Hilfe sich Pektine zersetzen. Die eigentlichen Fasern lassen sich nun leichter aus dem holzigen Stroh lösen. Über den Winter erfolgte die aufwendige Verarbeitung des Flachses. Dabei spielte die Brechelhütte eine wichtige Rolle; sie wurde eingeheizt, um den Lein, wie Flachs auch genannt wird, zu rösten. Riffeln, Brechen, Schwingen und Hecheln sind die folgenden Arbeitsschritte, die alle dazu dienen, die Fasern zu reinigen und für das Verspinnen vorzubereiten. Je sorgfältiger diese Arbeiten durchgeführt wurden, desto feiner war das Ausgangsprodukt und desto hochwertiger konnte es zu Leinen verwebt werden. Minderwertige Fasern verarbeitete man zu Sackleinen, feine zu Betttüchern oder Tischdecken. Sowohl fertige Stoffe als auch Flachsbündel gehörten zur Mitgift einer bäuerlichen Braut. In der noch bis Martini, 11.11., an der Glentleiten laufenden Sonderausstellung "Vom Anbandeln zum Abdanken – Hochzeit im ländlichen Oberbayern" kann ein Kammerwagen mit Brautmöbeln und eben jener textilen Ausstattung aus Faserlein besichtigt werden. |
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Die historische Aufnahme entstand um 1930 in Tirol. Sie zeigt die Arbeit des Schwingens nach Brecheln und Hecheln.
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Bei der Flachsernte im September wird die Pflanze mit samt ihrer Wurzel aus dem Erdreich entfernt, zu Bündeln verschnürt und erst einmal auf dem Feld zur so genannten Tauröste liegen gelassen. |
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