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08.05.2012

13.05.-11.11.2012: Sonderausstellung "Landlerisch" im FLM Glentleiten

"Des Landlerisch tanzn..."
Das Freilichtmuseum Glentleiten zeigt die musikalische Sonderausstellung „Landlerisch – eine Ausstellung in 8 Takten“
 
Großweil, 8. Mai 2012 – „Des landlerisch Tanzn, kann ned a jeda, i kanns selba ned gscheit, owa meine Brüada!“, so lautet ein Vierzeiler, der oft und gerne beim Landlertanzen gesungen wird. Meist führt der Herr dabei seine Tanzpartnerin im Kreis, während der eigentliche Tanz innehält, um gleich darauf mit verzwickten Figuren fortgesetzt zu werden. Aber der Landler oder Ländler ist viel mehr, er ist ein Gesamtkunstwerk aus Instrumentalmusik, Gesang, „Paschen“ (also Klatschen) oder „Platteln“. Viel Wissen ist in den vergangenen Jahr-zehnten um die Tanzgattung des Landlers verloren gegangen. Tänzer haben die örtlich überlieferten Tanzfiguren verlernt, Musikanten trauen sich kaum mehr den dreiteiligen Aufbau eines Stückes zu durch-brechen und herrlich erfrischend drauf los zu „landln“. Um den Landler wieder ein wenig ins Rampenlicht zu rücken, zeigt das Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern ab 13. Mai 2012 die Sonderschau „Landlerisch – Eine Ausstellung in acht Takten“.
 
Zwischen Virtuosität und Prahlerei
Der Landler oder Ländler kann auf gut zwei Jahrhunderte einer abwechslungsreichen Geschichte zurückblicken. Als Werbetanz will er immer schon Aufsehen erregen – das virtuose Klatschen des Tänzers in die Hände, auf die Sohlen oder die Schenkel spielt eine große Rolle. Der Plattler will seiner Tänzerin imponieren, genauso wie der virtuose Musikant seinem Publikum, lässt er sich doch nicht umsonst gerne mit dem Titel eines „Landler-Königs“ versehen!
Als Ländler wird eine ganze Familie von Tänzen zusammengefasst, deren wichtigste Gemeinsamkeit der Dreivierteltakt ist. Ursprünglich war er über den gesamten deutschen Sprachraum verbreitet – von der Nordsee bis zum Balkan. Heute bilden Niederbayern und Oberösterreich die Kernregion dieses spektakulären Tanzes. In seinen vielerlei Moden wurde er abwechselnd einzeln oder in der Gruppe getanzt, entweder mit einer oder mit zwei Tänzerinnen pro Tänzer, in freier Improvisation oder fest gefügter Choreographie, in lokaler Tradition oder als Standard-Paartanz.

Reiche Überlieferung
Der Musikwissenschaftler Felix Hoerburger sammelte in den 1960er und 1970er Jahren in Bayern über 32.000 Tanzmelodien – davon waren rund drei Viertel Landler. Doch nicht nur dank seiner üppigen Überlieferung gehört der Landler zu den Kostbarkeiten im „Schatzkasterl“ der regionalen Musiktraditionen. Tanzforscher haben in den letzten Jahrzehnten nachgewiesen, wie quicklebendig der Landler einst war und in wie vielen Tanzformen er noch bis heute verbreitet ist.
Im Rückblick auf gut zwei Jahrhunderte Geschichte zeigt die Ausstellung „Landlerisch“ eine bewegte Landler-Karriere mit diversen und überraschenden Moden: im Salon, auf dem Tanzboden, sogar in den Konzertsälen der Musica viva. Viele große Namen sind mit dem Landler verbunden: Mozart, Schubert oder Liszt ebenso wie Otto Ebner, Herzog Max oder der Stoiber Fritz. Und der Blick der Ausstellungsmacher über den Zaun zeigt rasch: Der Landler ist auch in der Kunst, dem Kunstgewerbe, der Literatur, ja sogar auf Landkarten zu finden.

Auf geht’s in die Ausstellung
Der Landler bringt Genuss und Lebensart zum Ausdruck, wie das nur wenigen Musikformen gelingt. Die Ausstellung „Landlerisch“ präsentiert seine reiche Musiktradition zum Hören und Staunen, Lesen und Schauen, Tanzen und Erleben. Spannende Inszenierungen, Hör- und Videostationen sowie ausgewählte Objekte gewähren gerade auch Nicht-Musikanten einen interessanten Blick in die Geschichte und Abläufe rund um den Landler. Vom 13. Mai bis 11. November 2012 im Freilichtmuseum Glentleiten.

Konzept und Realisierung:
Dr. Josef Focht, Musik im Museum, München
Roland Pongratz, Kultur & Konzept, Regen
 
Landlerisch - eine Ausstellung in acht Takten
Landlerisch - eine Ausstellung in acht Takten
 
Ein Stück Lebensfreude sei der Landler, so die Ausstellungsmacher.
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Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung
 
 
 
 
 
   
  Pressekontakt:     
   
  Melanie Bauer, M.A.
  Freilichtmuseum Glentleiten
des Bezirks Oberbayern
  An der Glentleiten 4, 82439 Großweil
  Telefon: 08851/185-37
  Mail:  Melanie.Bauer@glentleiten.de
  www.glentleiten.de