Sprungziele
Seiteninhalt
15.09.2012

16.09.2012: Eröffnung des Zuhauses zum Fischerweberhof im FLM Glentleiten

Hereinspaziert! Mit einem neuen Haus präsentiert das Freilichtmuseum Glentleiten Geschichte & Geschichten vom Tegernsee
Das neue Gebäude – ein Zuhaus zum Fischerweberhof aus Rottach-Egern – ist für Besucher ab Sonntag, 16. September, zugänglich.
 
Großweil (Lkr. GAP), 13.09.2012 – Voller Vorfreude blickt das Museumsteam der Glentleiten auf den 16. September. Ab diesem Tag wird das Nebengebäude oder Zuhaus des „Fischerweberhofs“ vom Tegernsee, das über mehrere Jahre an der Glentleiten wiederaufgebaut wurde, für Besucher zugänglich sein. Damit ist das Ensemble des Hofes aus Haupt- und Nebengebäude komplett. Die Verantwortlichen an der Glentleiten sind gespannt auf die Reaktionen der Besucher. „Denn“, so Projektleiterin Ariane Weidlich, „die Geschichte des Zuhauses zum Fischerweberhof aus Rottach-Egern ist so facettenreich wie die kaum eines anderen Gebäudes im Museum.“
 
Siedlungsfunde aus dem 14. Jahrhundert
Beim Abbau des Gebäudes, das 1793 errichtet wurde, erfolgte auch eine archäologische Grabung, bei der unerwartete Befunde ans Licht kamen. Zum einen verweisen die Spuren ins 14. Jahrhundert; in dieser Zeit stand auf der späteren Hofstelle bereits ein Massivbau, der vermutlich nicht dem bäuerlichen Milieu zuzuordnen ist und bei dem es sich um den ältesten derzeit bekannten Profanbau am Tegernsee handelt. Zum anderen entdeckten die Archäologen unter einer Wand zwei Tierskelette, die damals dort niedergelegt wurden. Ob dies einen rituellen Hintergrund hatte, ist unklar. Ausgeschlossen werden kann aber, dass es sich bei den Tierknochen um Schlachtabfälle handelt. Vergleichbare Befunde sind für den Bereich des ländlichen Hausbaus im Spätmittelalter bislang unbekannt.

Privatkapelle mit reicher Ausstattung

Eine weitere Besonderheit in dem von außen eher unscheinbar wirkenden Haus ist eine sich über zwei Geschosse erstreckende Kapelle. Ihre außergewöhnlich reiche Ausstattung stammt aus fünf Jahrhunderten, wurde seit etwa 1900 nicht mehr verändert und ist in ihrer Gesamtheit für den oberbayerischen Raum einzigartig. Der Einbau des Sakralraumes erfolgte 1795, die Objekte – geschnitzte Heiligenfiguren, Hinterglasbilder, Klosterarbeiten aus Wachs und Glas sowie Wallfahrtssouvenirs – stammen zum Teil aus früherem Kirchenbesitz, zum Teil wurden sie von einem Laien, vielleicht einem der früheren Bewohner, hergestellt und bearbeitet.

Die Geschichte des Zuhauses und seiner Bewohner reicht fast bis in die Gegenwart. Erst 1991 zog der letzte Mieter aus dem Nebengebäude des Fischerweberhofs aus. Auch diese Zeitgeschichte ist an der Glentleiten Thema.

Museumsleiterin Dr. Monika Kania-Schütz freut sich über die Fertigstellung des Zuhauses: „Damit ist das historische Ensemble wieder komplett und wir können unseren Besuchern ein weiteres Juwel zeigen.“ Auf die Frage, ob schon neue Bauprojekte an der Glentleiten geplant seien, verweist sie auf die neue Baustelle, die bereits bei der Auffahrt zum Museum zu sehen sei. „Wir errichten als nächstes ein Sägewerk aus Schönegg. Der Ausbau geht also weiter, denn schließlich möchten wir eines Tages die gesamte Region Oberbayern präsentieren, von der wichtige Bereiche wie das nördliche Oberbayern noch fehlen.“ Das Museumsteam hat also noch viele Aufgaben vor sich und auch in Zukunft werden den Glentleitnern die Ideen nicht ausgehen.
 
Das Zuhaus an der Glentleiten
Das Zuhaus an der Glentleiten
 
So präsentiert sich das Zuhaus des Fischerweberhofs jetzt im Museum. Bildquelle: Archiv FLM Glentleiten.
Bild 1 in Druckauflösung herunterladen (jpg-Format)

 

 
Engel aus der Kapellenausstattung
Engel aus der Kapellenausstattung
 
Dieser Engel gehört zur reichen Ausstattung der Kapelle im Zuhaus des Fischerweberhofs aus Rottach-Egern. Bildquelle: Archiv FLM Glentleiten.
Bild 2 in Druckauflösung herunterladen (jpg-Format)
 
 
 
 
   
  Pressekontakt:     
   
  Melanie Bauer, M.A.
  Freilichtmuseum Glentleiten
des Bezirks Oberbayern
  An der Glentleiten 4, 82439 Großweil
  Telefon: 08851/185-37
  Mail:  Melanie.Bauer@glentleiten.de
  www.glentleiten.de