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09.05.2018

10.5.-2.12.2018 - „Vom Hopfen zur Halben“ – neue Sonderausstellung im Freilichtmuseum Glentleiten

Geschichten rund um Bier- und Wirtshauskultur in Oberbayern

Großweil, 9. Mai 2018 – Unter dem Titel „Vom Hopfen zur Halben“ erzählt das Freilichtmuseum Glentleiten in der diesjährigen Sonderausstellung Geschichten rund um Bier- und Wirtshauskultur in Oberbayern. Es ist die erste große Sonderschau auf der neuen Fläche im Eingangsgebäude. Der neue Raum ist unter konservatorischen Gesichtspunkten geplant, ist barrierefrei erreichbar und liegt dank ebenerdiger Anbindung an den Kassenbereich für alle einladend am Beginn oder Ende des Museumsrundgangs. In der Ausstellung geht es um die Rohstoffe, die zur Herstellung des Gerstensafts benötigt werden, sie nimmt den aufwändigen Prozess des Brauens in den Blick, und als Besucher begibt man sich auch an einen der wichtigsten Orte des Bierkonsums – das Wirtshaus.


Thematische Schwerpunkte

Die Exponate erzählen Geschichten, die dem Dreiklang „Rohstoffe – Prozesse – Konsum“ folgen. Exemplarisch wählten die Kuratoren der Ausstellung beim Aspekt „Rohstoffe“ den Hopfen als eine der maßgeblichen Zutaten für das Bier. Beeindruckende historische Aufnahmen der Fotografin Erika Groth-Schmachtenberger (1906-1992) aus den 1940er bis 1960er Jahren zeigen, wie einst in der Holledau Hopfen geerntet wurde, in der Regel nur mit sehr sparsamen Einsatz von Maschinen, dafür mit viel Handarbeit. Wie Bier länger haltbar gemacht werden kann, ist einer der Prozesse, die in der Ausstellung thematisiert werden. In Zeiten ohne elektrische Kühlmöglichkeiten war beispielsweise das Eis von zentraler Bedeutung, das im Winter geerntet werden musste. Eissägen zeugen von dieser heute in Vergessenheit geratenen Arbeit. Auch bei der Herstellung untergärigen Bieres sind niedrige Temperaturen wichtig.

Schließlich nimmt die Sonderschau den „Konsumtempel“ des Bieres in den Blick, nämlich das Wirtshaus. Als Ort des Vergnügens gehör(t)en zum Wirtshausbesuch nicht nur das Trinken von Alkohol, sondern auch allerhand andere Amüsements. Zum Beispiel eine Tischkegelbahn, die beim „Gustl“ in Hechendorf am Pilsensee in den 1950er Jahren zum Einsatz kam. Die Ausstellungsbesucher können nicht nur das Original bestaunen, sondern an einem Nachbau samt Queue selbst ihr Geschick beim Kegeln unter Beweis stellen. Alle präsentierten Objekte stammen aus der mittlerweile mehr als 80.000 Stücke umfassenden Sachgutsammlung der Glentleiten. Die Bandbreite der in der Ausstellung zu sehenden Exponate reicht von Werkzeugen und historischem Bildmaterial zur Hopfenernte über die Fassherstellung und die richtige Kühlung bis hin zu Bierkrug und Kartenspiel.


Rahmenprogramm

Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung: In der Glentleitner Brauerei finden regelmäßig Brautage statt, und Biersommelière Victoria Schubert bietet Bierseminare mit Verkostung an (z.B. am 9.6., 28.7. und 27.10.). Sprachlich spannend wird es beim Vortrag von Prof. Dr. Ludwig Zehetner, wenn er am 17.6. über „das flüssige Brot der Bayern“ spricht. Wie gut Bier und Schokolade harmonieren, erfährt man am 9.11. bei einem 3-Gänge-Menü in der Glentleitner Wirtschaft, Bier zusammen mit Käse kann man am 9.6. probieren. Weitere Programmpunkte sind ein Brauereifest am 14.7., eine Lesung mit Musik von Schauspielerin Bettina Mittendorfer am 15.9. und eine Glentleitner Wiesn Ende September (29./30.9.).

Nach dem Besuch der Ausstellung kann man in der Glentleitner Wirtschaft & Brauerei das museumseigene Bier kosten oder im Museumsladen ein Flascherl für die Daheimgebliebenen mitnehmen. Zur Ausstellung ist ein Begleitheft erschienen, es ist im Museumsladen erhältlich.