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09.04.2013

14.04.2013: Zugtiere in Aktion an der Glentleiten

Zugtiere in Aktion
Beeindruckende Zusammenarbeit von Mensch und Tier am 14. April im Freilichtmuseum Glentleiten erleben
 
Großweil, 9. April 2013 – „Hot!“ und „Wiest!“, „Hia!“ und „Eh!“ – so wird’s am kommenden Sonntag, 14. April, durch die Glentleiten schallen. Beim Veranstaltungstag „Zugtiere in Aktion“ zeigen Herr und G‘scherr, was in ihnen steckt und wie gut sie zusammenarbeiten. Die Besucher des Freilichtmuseums können das Holzrücken im Wald, das Aufnehmen der Baumstämme auf den Wagen und den Abtransport des Holzes mit Pferden beobachten, wie es im vorindustriellen bäuerlichen Alltag üblich war und im Alpenraum teilweise noch heute praktiziert wird. Auch die Weiterverarbeitung des Holzes im Sägewerk des Freilichtmuseums Glentleiten wird gezeigt.
 
Ein- bzw. zweispännig werden drei Gespanne verschiedene Techniken der Zusammenarbeit zwischen Tier und Mensch demonstrieren. Dominikus Miller, einer der Vorführer, der mit seinen beiden Pferden vor Ort sein wird, erzählt, dass nicht jedes Tier für die Arbeit geeignet sei; manche lernten schnell auf Kommandos einzugehen und „mitzudenken“, andere lernten es nie. „Wie bei Kindern“, schmunzelt Miller. Die Ausbildung beginnt bei den Rössern ab einem Alter von etwa drei Jahren; innerhalb eines Jahres sollte das Tier spätestens gelernt haben, wie es sich verhalten muss im Wald. Wichtig sei außerdem, dass die Pferde nicht schreckhaft reagieren, wenn beispielsweise Motorsägen oder andere laute Maschinen eingesetzt würden.
Das Museum holt an diesem Tag auch einige historische Objekte aus dem Depot, z.B. einen so genannten Patenterschlitten, der für den Baumtransport genutzt wurde. Er stammt aus Gaißach (Lkr. TÖL), wurde in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts gebaut und war bis zum Ende der 1970er Jahre in Gebrauch. Seinen Namen hat das Fahrzeug von einer patentierten Bremse, die über einen Flaschenzug funktioniert. In Aktion können die Besucher auch den Nachbau eines Aperschlittens erleben, der beim Transport von Baumstämmen aus dem Wald dann zum Einsatz kommt, wenn kein Schnee liegt.

Die eingesetzten Tiere: Süddeutsche Kaltblutpferde
Nicht jede Pferdeart ist für den Einsatz als Zugtier bei der Waldarbeit geeignet. Im Freilichtmuseum sind es Süddeutsche Kaltblüter, die für die Besucher ihre Muskeln spielen lassen.
Diese Pferde wurden zunächst in Süddeutschland gezüchtet, sind aber mittlerweile als Liebhaberrasse in der ganzen Welt verbreitet. Sie zeichnen sich durch Feingliedrigkeit, Geländegängikeit und Genügsamkeit aus und überzeugen bei vielen landwirtschaftlichen Arbeiten und beim Holzrücken – so auch am kommenden Sonntag im Freilichtmuseum Glentleiten.

Vorführzeiten: 11.00 und 15.00 Uhr (Sägewerk zwischen 12.30 und 14.30 Uhr in Betrieb). Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.
 
Holzrückearbeiten mit Pferd
Holzrückearbeiten mit Pferd
 
Holzrückearbeiten in steilem Gelände – mit Pferden früher üblich.
Bildquelle: Archiv Freilichtmuseum Glentleiten, Foto: Bäck

 

 
Ein Süddeutsches Kaltblut bei der Arbeit
Ein Süddeutsches Kaltblut bei der Arbeit
 
„Hia!“ heißt es am Sonntag an der Glentleiten, die Pferde werden sich ins Geschirr werfen und alle Muskeln anspannen.
Bildquelle: Archiv FLM Glentleiten, Foto: Bäck
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  Pressekontakt:     
   
  Dr. Melanie Bauer
  Freilichtmuseum Glentleiten
des Bezirks Oberbayern
  An der Glentleiten 4, 82439 Großweil
  Telefon: 08851/185-37
  Mail:  Melanie.Bauer@glentleiten.de
  www.glentleiten.de