Sprungziele
Seiteninhalt
11.11.2020

Freilichtmuseum Glentleiten - Rückblick auf verkürzte Saison

Planungen für 2021 laufen

Großweil, 11. November 2020 – Die Glentleiten blickt auf eine außergewöhnliche Saison zurück. Coronabedingt konnte die Kultureinrichtung des Bezirks Oberbayern erst am 19. Mai – und damit zwei Monate später als normal – öffnen und musste schon zum 2. November schließen, einen Monat früher als geplant. Dennoch nutzten in der verbleibenden Zeit viele Besucherinnen und Besucher die corona-gerechten Angebote von Südbayerns größtem Freilichtmuseum. 

Ausbau digitaler Angebote

„Das Museum für alle – Museen für Vielfalt und Inklusion“ war heuer das Thema des Internationalen Museumstages (am 17. Mai 2020), an dem sich die Glentleiten digital beteiligt und dazu Videos in Deutscher Gebärdensprache ins Netz gestellt hatte. „Digital“ war in diesem Jahr überhaupt ein wichtiges Stichwort: so fand ein weiterer Aktionstag hauptsächlich im Internet statt – der Europäische Tag der Restaurierung (am 11. Oktober 2020). Das Freilichtmuseum leistete dazu mit sieben Videos über das aktuelle Restaurierungsprojekt im Schiebl-Hof aus Tyrlbrunn seinen Beitrag. Die Kurzfilme sind nach wie vor auf dem Youtube-Kanal der Glentleiten zu sehen. Aber auch für Besuchende direkt im Museum bot das Museumsteam über die App "Actionbound" jeweils ein Smartphone-Quiz im Mühlental und in der Baugruppe Almwirtschaft an, das vor allem von Familien gern genutzt wurde. In den sozialen Medien Facebook und Instagram baute das Freilichtmuseum seine Präsenz aus und konnte auf beiden Kanälen einen erfreulichen Zuwachs an Followern feststellen. Die Sonderausstellungen "Utopie Landwirtschaft" und "Eine Neue Zeit" konnte man nicht nur in den Ausstellungsräumen besichtigen, sondern auch digital bei einem Fotorundgang auf der museumseigenen Website.

Angebote "auf Abstand"

Unverändert gefragt blieben jedoch auch analoge Angebote im Museumsgelände: Für Familien mit Kindern ab dem Vorschulalter entwickelten die Museumspädagoginnen beispielsweise verschiedene Fotosafaris, die sie dazu anleiteten, genau hinzusehen und auf Details zu achten. Zwei Rätselrallyes ergänzten diese Programme. So konnte der Ausfall der beliebten, aber wegen der Corona-Regeln nicht durchführbaren Ferienkurse zumindest teilweise kompensiert werden. Die stets gut besuchten Führungen am Sonntag wurden in ein neues Format überführt, die Museumsgespräche. Jeweils drei Kulturvermittlerinnen standen hierbei den Besucherinnen und Besuchern an festen Orten im Museum und mit dem nötigen Abstand Rede und Antwort und wiesen auf Besonderheiten in den nahe gelegenen historischen Gebäuden hin. Sie konnten so unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen im persönlichen Gespräch interessante Inhalte vermitteln.

Förderung des Freundeskreises

Ein wichtiger Unterstützer in dieser Saison war einmal mehr der Freundeskreis Freilichtmuseum Südbayern e.V. mit seinen über 3.700 Mitgliedern. Er übernahm in diesem Jahr die Beschaffung einer neuen Biergartenbestuhlung am Salettl nach historischem Vorbild und die Museumsgespräche. Besonders nützlich für die Durchführung umweltpädagogischer Angebote wird der durch den Förderverein finanzierte Köhlerwagen sein, der hoffentlich im nächsten Jahr zum ersten Mal eingesetzt werden kann.

Momentane Arbeiten

Derzeit laufen die Planungen für die Veranstaltungen im Jahr 2021. Das Glentleitner Museumsteam hofft, an Josefi, dem 19. März 2021, wieder traditionell in die neue Saison starten zu können – mit den Erfahrungen aus der zu Ende gehenden Saison und mit Angeboten auf Abstand. Die Arbeiten an den aktuellen Aufbauprojekten, dem Marosenlehen aus dem Berchtesgadener Land und der Tankstelle aus Unterwössen im Chiemgau, liegen weiterhin im Zeitplan. Das Wohnhaus vom Marosenlehen aus dem späten 16. Jahrhundert soll ab Frühjahr 2021 für die Öffentlichkeit zugänglich sein, die 50er-Jahre-Tankstelle im Herbst folgen. Bei diesen Arbeiten erhalten die Handwerker der Glentleiten momentan Unterstützung durch Kollegen und Kolleginnen, die sonst im Besucherservice bzw. Aufsichtsbereich tätig sind. Da ihre eigentliche Aufgabe derzeit wegfällt, helfen sie im Bau und im Bereich der Kulturlandschaftspflege aus.