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Vom Anbandeln zum Abdanken - Hochzeit im ländlichen Oberbayern

29. Juni bis 11. November 2014

"Auf dem Land ist die Hochzeit zuverlässig das wichtigste, aber auch das mühevollste Geschäft des Lebens", heißt es 1861 in einem Bericht aus Trostberg. In der ländlichen Lebenswelt jener Zeit beruhte die Heirat tatsächlich nur in seltenen Fällen auf der gegenseitigen Zuneigung der Partner. Die Entscheidung zur Eheschließung war vielmehr an Besitz gebunden und unterlag obrigkeitlicher Einschränkungen. Hatten sich die "Hochzeiter" gefunden, waren die Hochzeitsfeier und die sie vorbereitenden und begleitenden Handlungen bedeutungsgeladene, sinnliche Ereignisse, denen "nichts mangelte an Prunk und Pracht".

Die Ausstellung "Vom Anbandeln zum Abdanken" präsentierte anhand einer Fülle historischer Exponate die wichtigsten Stationen im Ablauf einer oberbayerischen Hochzeit – von der Wahl des Ehepartners bis hin zum Abschluss der Feierlichkeiten. Hörproben und Filmausschnitte ließen vergangene Zeiten lebendig werden. Gezeigt wurde aber auch, wie man heute in Oberbayern heiratet. Außerdem erfuhren die Besucher in der Ausstellung, welche Aufgabe ein Schmuser hatte, was ein Hennenklemmer ist und wem man einen Ja-Schmarrn vorsetzte.

In unserem Zweigmuseum im Chiemgau, dem Bauernhausmuseum Amerang, lief zeitgleich die Sonderausstellung "Einen schönen Gruß vom Hochzeiter ..." Im Mittelpunkt der Ameranger Ausstellung stand der Hochzeitslader. Die Besucher konnten die Geschichte eines Brauchs und seiner Identifikationsfigur entdecken.