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27.06.2023

Neue Ausstellung an der Glentleiten: "Bäuerin als Unternehmerin des Jahres"

Die Ausstellung zum Wettbewerb des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bis Ende Oktober im Freilichtmuseum!

Großweil, 27. Juni 2023 – Bäuerinnen, die innovativ, kreativ und wirtschaftlich erfolgreich sind, hatten und haben eine wichtige Vorbildrolle in ihrer Region. Im Wettbewerb „Die Bäuerin als Unternehmerin des Jahres“ zeichnet das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten seit über 20 Jahren dieses Engagement aus. Zum Wettbewerb gibt es eine Ausstellung, die bis Ende Oktober im Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern Station macht und die ausgezeichneten Bäuerinnen in Interviews vorstellt.

Moderne Bäuerinnen

Von ihren innovativen Ideen und deren Umsetzung erzählt beispielsweise die erste Preisträgerin von 2002, Johanna Brauneis, die schon seit 1998 in ihrem ehemaligen Kuhstall behindertengerechtes Wohnen für Menschen jeden Alters anbietet. Der Umbau eines Milchviehbetriebs zu einem Erlebnisbauernhof und einer Bauernhofgastronomie überzeugte die Jury 2011. Eine singende Ziegenbäuerin aus der Oberpfalz ist eine der letzten Preisträgerinnen.

Die Ausstellung ist in der Zollingerhalle mittels QR-Codes erlebbar: Dabei erzählen die ausgezeichneten Frauen den Besuchenden selbst von ihrer Arbeit, ihren Ideen und deren Umsetzung. „Unsere Bäuerinnen sind Vorbilder und Mutmacherinnen, Sie zeigen, wie sich in der modernen Landwirtschaft Familienbetriebe zukunftssicher aufstellen können. Und dabei hat jede einzelne als Unternehmerin ihren eigenen Weg gefunden!“, sagt Regine Wiesend, für den Wettbewerb zuständige Referatsleiterin im Landwirtschaftsministerium.

Historische Frauen

„Frauen hatten in der Landwirtschaft schon immer tragende Rollen, sei es als Bäuerin, Magd oder Sennerin“, meint Museumsdirektorin Dr. Julia Schulte to Bühne. „Wir werfen daher auch Schlaglichter auf die Biografien ausgewählter Frauen, die

einst in unseren historischen Häusern gelebt und gearbeitet haben.“ Zum Beispiel auf Nani Stocker, die ab den 1930er Jahren 23 Sommer lang als Sennerin auf der Mitterkaseralm unterhalb des Watzmann im Hanötzkaser arbeitete. Mit „Almromantik“ hatte ihr Alltag wenig zu tun, denn der Aufenthalt in den Bergen war vor allem arbeitsreich und das Leben sehr bescheiden: In den rund 100 Jahren, in denen der Kaser betrieben wurde, änderte sich am Ablauf der täglichen Arbeiten auf der Alm nichts wesentlich. Die Aufgaben rund um das Vieh – die Versorgung der Tiere, die Stallarbeit, das Melken der Kühe von Hand und die Milchverarbeitung – wurden von Nani Stocker allein erledigt. Und doch sprechen die häufig über Jahrzehnte wiederholten Aufenthalte von Sennerinnen auf der Alm auch für die Vorteile eines solchen Lebens: Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, Verantwortung. die Stallarbeit, das Melken der Kühe von Hand und die Milchverarbeitung wurden von Nani Stocker allein erledigt.